Deswegen solltest du kein Toilettenpapier auf die Klobrille legen
Auch wenn du auf eine öffentliche Toilette gehen musst, solltest du kein Toilettenpapier auf die Klobrille legen und das aus einem sehr guten Grund.

Ein Toilettengang ist schon etwas sehr Privates und am liebsten geht man sowieso zu Hause, denn da weiß man, wie die Toilette geputzt wurde. Wir alle kennen jedoch diesen einen unvermeidlichen Moment, wenn wir auf eine öffentliche Toilette gehen müssen: Um diese Situation besonders hygienisch zu meistern, legen wir Klopapier auf den Toilettenrand. So wird uns die Angst vor Bakterien, Keimen und Co. genommen. Wir haben den Trick meist von unseren Eltern und werden diesen vermeidlich sehr wertvollen Tipp auch an unsere Kinder weitergeben, doch genau das sollte man nicht tun. Wir verraten dir, warum du kein Toilettenpapier auf die Klobrille legen und diesen Fehler in Zukunft vermeiden solltest. Der Grund ist nämlich ganz schön eklig ...
Toilettenpapier hält die Bakterien von dir fern? Da irrst du dich!
Du wirst diese Situation sicher kennen, wenn man eine längere Reise antritt und nach ein paar Stunden den Drang verspürt, auf die Toilette gehen zu müssen. Für die meisten ist es ein innerliches Ringen: „Muss ich wirklich so nötig? Kann ich es nicht noch aushalten, bis wir da sind?“ Oftmals ist es allerdings einfach unmöglich, dem so lange zu widerstehen, was eben notwendig ist. Ob in der Bahn oder in einer öffentlichen Toilette auf einer Raststätte – keine dieser Optionen ist unser Favorit, doch es geht eben oftmals nicht anders. Ein Glück gibt es Toilettenpapier, das wir auf den Rand legen und uns so schützen können – doch das ist ein echter Irrglaube!
Auf der nächsten Seite erfährst du, warum du genau das nicht tun solltest:

Klopapier gehört nicht auf den Toilettenrand
Die gute Nachricht vorweg: Klobrillen werden so konzipiert, dass sich Bakterien und Keime auf der glatten Oberfläche nicht festsetzen sollten. Wer dies aber nicht weiß und meint, mit Toilettenpapier die Bakterien beseitigen zu können, der liegt leider falsch. Das Gegenteil ist nämlich der Fall: Durch das Reinigen der Toilette werden Keime und Co. in der Luft verteilt und sammeln sie sich auf dem Toilettenpapier. Wenn du also das nächste Mal den Toilettenrand mit dem Papier abdeckst, wirst du dich genau auf das setzen, was du eigentlich vermeiden möchtest: Bakterien und Keime.
Wie kann man dann auf die Toilette gehen, ohne als Bakterienschleuder wieder herauszukommen?

So kannst du ohne Bedenken eine öffentliche Toilette benutzen
Die sicherste Variante ist wohl nicht auf öffentliche Toiletten zu gehen, dennoch gilt: Wer muss, muss halt. Glücklicherweise gibt es auch Möglichkeiten, wie du diese Situation mehr oder weniger elegant lösen kannst. Wer gut die Balance halten kann, wird bei der ersten Variante keine Probleme haben: um den Klorand nicht zu berühren, ist es wohl am besten, wenn man sich einfach über die Toilette hockt und zusieht, dass nichts die Toilette berührt. Die zweite Variante ist da schon ein wenig einfacher: Wer ein sauberes Toiletten-Gefühl erleben möchte, verwendet für die Klobrille am besten ein Desinfektionsspray. Übrigens kannst du Desinfektionsmittel auch wunderbar selbst machen. Was bei beiden Varianten allerdings unverzichtbar ist, ist das gründliche Händewaschen mit ausreichend Seife und sich diese im Anschluss zu desinfizieren.
Wie viele Bakterien befinden sich denn auf der Toilette?

Wie viele Bakterien befinden sich eigentlich auf der Toilette?
Wenn du dir diese Frage stellst, bist du natürlich nicht alleine: Immer wieder wird der Bakterienbestand von Toiletten untersucht und liefert in der absoluten Zahl teilweise unterschiedliche Ergebnisse. Sicher ist nur: Auf der Toilette tummelt sich so einiges an Bakterien, wovon aber nicht alle gefährlich sind. Laut Lenstore sind es zum Beispiel 2.856 Bakterien, was mehr als doppelt so viele wie auf einer Brille, aber 18-mal weniger als unter den Fingernägeln sind. Darum ist nicht nur der Toilettenrand wichtig, sondern auch Wasserhähne, die du selbst auf- und zudrehen musst und auch die Türklinge, um aus der Toilette zu kommen, können große Bakterienbestände aufweisen. Auch hier hast du also besser ein Tuch parat, wenn du dich der Gefahr nicht aussetzen möchtest.
Und wie gefährlich kann das Badezimmer dann wirklich werden?

Die Krankheitserreger im Bad
Zwar sind viele Bakterien schlichtweg nicht gefährlich für uns, das heißt aber nicht, dass davon nichts schädlich für uns sein könnte. Tatsächlich können sich in Bädern unter anderem Erreger für Salmonellen, Erkältungen und sogar Grippe- sowie Noroviren befinden. Allerdings ist das Ansteckungsrisiko ziemlich gering auf dem Toilettensitz, solange du nicht gerade offene Wunden oder Ähnliches hast. Gefährlicher wird es dagegen, wie bereits angemerkt, schon eher an den Waschbecken, wo die Bakterien sogar hin und wieder die Chance bekommen, mit unseren Schleimhäuten in Kontakt zu kommen. Darum ist hier die Desinfektion und Vorsicht wesentlich wichtiger, damit dein Toilettengang nicht fatal wird.
Auf eine Sache sollte man beim Toilettengang besonders achten:

Mache den Toilettendeckel zu, bevor du spülst!
Einige kennen sicher die Situation, dass man erst spült, sich den Spülprozess ansieht und erst anschließend „fein säuberlich“ den Deckel schließt, weil man ja auch keine Spuren hinterlassen möchte. Es ist aber so, dass es besser ist, diesen schon vor dem Spülen zu schließen, weil beim Prozess Bakterien, Viren und Keime aus der Kloschüssel geschleudert werden und sich im Bad verteilen können. Gerade wenn im näheren Umfeld Handtücher hängen oder vielleicht sogar ein kleiner Badschrank mit Sachen darauf steht, kann das echt unhygienisch werden. Selbst Studien haben schon belegt, dass das Spülen bei einer offenen Toilette eine Rolle bei der Verbreitung von Krankheiten spielt.
Wo wir schon beim Spülen sind:

Toilettenpapier gehört nicht immer in das Klo
Es ist übrigens in einigen Ländern auch nicht üblich, dass das Toilettenpapier im Klo heruntergespült wird: So kann es in Ländern wie der Türkei, Griechenland, Mazedonien, Montenegro, Bulgarien, Ägypten und der Ukraine zu Problemen kommen. Das liegt daran, dass die Rohre häufig zu schmal sind und somit verstopfen würden, sobald zu viel Papier gespült wird. In der Regel bekommst du dann aber auch einen Hinweis, das verbrauchte Papier in einem danebenstehendem Eimer zu entsorgen, damit es im Zweifel nicht zu ungünstigen Missgeschicken kommt.
Auch eine andere Sache könntest du in solchen Fällen natürlich nutzen:
Ist Klopapier überhaupt notwendig?
Was für uns selbstverständlich wirkt, ist eigentlich gar nicht so empfehlenswert. Während wir uns in so manchen Zeiten um Toilettenpapier streiten, wird das Saubermachen in anderen Teilen der Welt mit Wasser und in einigen Fällen der Hand gelöst. Dabei ist es nicht nur umweltschonender, sondern in den meisten Fällen auch weitaus hygienischer, weil man sich so viel besser sauber bekommt. Bidets und Sprühvorrichtungen in Toiletten wie in Japan kennen viele noch, aber eine „Bum Gun“ wie in Thailand – also ein Wasserschlauch zur Säuberung – oder eine Wasserschale, wie sie in einigen Ländern zu finden ist, mutet doch schon komisch an. Fakt ist: Eigentlich gibt es mehr Optionen, um sich nach dem „Geschäft“ zu reinigen als Klopapier; darüber wird nur selten gesprochen.
Apropos Notwendigkeit:
Der Unterschied zwischen Toilettengebühr und Trinkgeld
Wenn du auf eine öffentliche Toilette gehst, hast du sicher auch schon einmal die kleinen Schälchen gesehen, die für das Trinkgeld gedacht sind. Es eben aber nur das: ein Trinkgeld! Gesetzlich bist du in solchen Momenten nicht dazu verpflichtet, Geld zu bezahlen und auch die Höhe des Trinkgeldes kannst du in solchen Momenten selbst bestimmen. Dabei handelt es sich eher um einen „Dank“ für die penible Sauberkeit, die so mancherorts gehalten wird und zollt den Reinigungskräften etwas Wertschätzung. Anders sieht es dagegen aus, wenn ein Schild mit einer Gebühr hängt: In solchen Situationen ist die Gebühr genau festgelegt und für die Toilettenbenutzung verpflichtend – da hilft auch keine noch so gute Diskussion!