Wenn der Partner einen plötzlich anwidert – das steckt dahinter

Es ist ein Phänomen, was tatsächlich weit verbreitet ist: Du verguckst dich in einen Typen und findest alles an ihm toll: Seine süße Zahnlücke, wie er sich in Gesprächen ausdrückt und so weiter. Mit ganz viel Glück werdet ihr sogar ein Liebespaar. Ganz klar, dass du auf Wolke 7 schwebst. Doch ganz plötzlich, wie aus heiterem Himmel, stellst du fest, dass dein Partner dich anwidert. Du denkst, dass mit dir irgendwas falsch ist, doch wie bereits erwähnt: Du bist nicht allein damit!

Hierbei handelt es sich um das sogenannte Sudden Repulsion Sydrome (Plötzliches-Abscheu-Syndrom). Doch was zum Teufel ist das? 

Das erfährst du auf der nächsten Seite!

Wie zeigt sich das Sudden Repulsion Syndrome?

Ausgelöst wird das Sudden Repulsion Syndrome durch etwas völlig Banales, was eigentlich total nebensächlich ist. Dazu gehört unter anderem Schnarchen, das Putzen der Nase, Schmatzgeräusch, Nägelkauen oder einfach etwas Unattraktives wie ungepflegte Nägel. Plötzlich ekeln wir uns vor unserem Partner, wobei das Wort „Ekel“ absolut nicht böswillig benutzt wird. Die meisten würden jetzt sagen: Das ist doch nicht schlimm und schon gar kein Trennungsgrund. Das ist leider keine Seltenheit, denn viele Frauen sind von dem plötzlichen Ekel betroffen. Doch woher das Sudden Repulsion Syndrome kommt, weiß man nicht eindeutig. 

Es kann mehrere Gründe haben ...

#1 Bindungsangst

Plötzlicher Ekel vor einem Partner kann ein Zeichen für ein tiefer liegendes Beziehungsproblem sein. Ekel dient hier vielleicht als natürlicher Schutzmechanismus des Körpers, der in vielen Fällen durch einen bestimmten Auslöser hervorgerufen wird. Paarberater und Single-Coach Eric Hegmann erklärt gegenüber t-online, dass der Ekel oft in der Kennenlernphase auftritt, wenn die Beziehung verbindlicher wird. In solchen Momenten kann Bindungsangst ein möglicher Auslöser für den Widerwillen sein. Der plötzliche Ekel signalisiert somit nicht nur Unwohlsein, sondern weist häufig auf Ängste oder Unsicherheiten hin, die mit Nähe und langfristiger Bindung verbunden sind. Du könntest hier einmal tief in dich gehen und darüber nachdenken, ob das bei dir zutreffen könnte.

Das war es aber noch nicht ...

#2 Trennungswunsch

In einer Beziehung kann sich plötzlich Ekel einstellen, wenn sich der Blick auf den Partner verändert. Dieser Widerwille kann selbst noch nach Jahren auftreten und auf tiefere Probleme hinweisen. Laut Eric Hegmann kann Ekel in solchen Fällen ein versteckter Hinweis auf den Wunsch nach einer Trennung sein. Er beschreibt, dass der Ekel dann die Stimme ist, die sagt: „Dieser Partner passt nicht.“ Dinge, die zuvor als liebenswert empfunden wurden, wie der Eigengeruch oder das Schmatzen beim Essen, können plötzlich unerträglich wirken. Das deutet auf eine grundlegende Veränderung in der Wahrnehmung der Beziehung hin.

Auch gewisse Verletzungen können Schuld sein ...

#3 Seelische und körperliche Verletzungen

Akute seelische oder körperliche Verletzungen in einer Partnerschaft können eine starke Abneigung auslösen, die oft nicht sofort erklärbar ist. Häufig sind es nicht nur die aktuellen Erlebnisse, sondern auch emotionale Konflikte oder belastende Erinnerungen aus der Vergangenheit. Doch der Ursprung bleibt hierbei aber leider ohne therapeutische Hilfe oft unklar. In vielen Fällen ist es dann nämlich sehr schwierig, den tatsächlichen Auslöser zu erkennen, da die negativen Gefühle tief verankert und mit vergangenen Erfahrungen verbunden sind, an die man nicht so einfach herankommt. Vielleicht könnte es hier helfen, Therapie in Betracht zu ziehen.

Richtige Kommunikation kann wirklich entscheidend sein ...

#4 Unverarbeitete Konflikte und Missverständnisse

Unverarbeitete Konflikte sind eine häufige Ursache für den plötzlichen Ekel in einer Beziehung. Wenn Auseinandersetzungen nicht geklärt werden und negative Gefühle im Raum bleiben, können sie im Laufe der Zeit nur zu einer noch größeren Belastung werden. Statt direkt über die Probleme zu sprechen, kann sich der Unmut subtil manifestieren, was dazu führt, dass selbst kleine Verhaltensweisen des Partners plötzlich als unangenehm oder abstoßend wahrgenommen werden. Die ungelösten Konflikte können den Blick auf den anderen verzerren und das Gefühl des Ekels weiter verstärken kann. Auch hier gilt: Kommunikation ist das A und O.

Es gibt noch eine mögliche Ursache ...

#5 Stress und Lebensumstände

Veränderte Lebensumstände oder Stressfaktoren können ebenfalls Ekel in einer Beziehung hervorrufen. Wenn du mit persönlichen Herausforderungen wie beruflichem Druck, gesundheitlichen Problemen oder familiären Belastungen zu kämpfen hast, kann das die Dynamik in der Partnerschaft negativ beeinflussen. Der Stress führt häufig dazu, dass die andere Person nicht mehr mit der gleichen Geduld und Empathie behandelt wird wie zuvor. In den Zeiten können Paare die Verbindung zueinander verlieren. Wenn du das Gefühl hast, es ist gerade viel los in deinem Leben könntest du überlegen, ob diese Gefühle gegenüber der anderen Person wirklich begründet sind.

Deswegen ist der Ekel so gefährlich für deine Beziehung ...

Deswegen gefährdet das Gefühl deine Beziehung 

In solchen Momenten kann es schnell zu einem Tunnelblick kommen, bei dem dann auch wirklich nur noch das störende Verhalten des anderen wahrgenommen wird, während die gesamte Person und die bisherigen positiven Eigenschaften dann in den Hintergrund treten. Das kann dann eine enorme Belastung für die Beziehung darstellen. Nicht nur, dass der Ekel selbst schwer zu überwinden ist, auch die Auswirkungen auf dein Gegenstück sind gravierend, denn eine solche Abneigung kann emotional tief treffen und auch langfristige Wunden zur Folge haben. 

Doch kann man was dagegen tun? 

Aktive Arbeit gegen den Ekel kann funktionieren

Zunächst muss dir klar werden, dass man selbst eigentlich nichts dafür kann, dass man den die andere Person plötzlich abstoßend findet. Man kann versuchen, die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken und sich nicht darauf zu konzentrieren, dass einem etwas nicht gefällt. Leider kannst du den Partner in so einem Fall nicht mehr ändern. Seine „antrainierten“ Angewohnheiten, die du abscheulich findest, sind nun mal einfach da. Man kann zeitweise versuchen, sie zu ignorieren. Manchmal kann das sogar funktionieren, je nachdem, wie tief du bereits in der negativen Gedankenspirale gefangen bist.

Ansonsten gibt es noch andere Lösungen ...

Kommunikation und Therapie kann helfen, den Ekel wieder loszuwerden

Um den Ekel in einer Beziehung zu überwinden, ist es natürlich wichtig, die wirkliche Ursache zu erkennen und aktiv daran zu arbeiten. Kommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle. Beide sollten offen und ehrlich über ihre Gefühle sprechen, ohne den anderen zu verurteilen. Gemeinsame Gespräche helfen, Missverständnisse auszuräumen und die Sichtweisen besser zu verstehen. Es kann hilfreich sein, gemeinsam Stress abzubauen, etwa durch Entspannungsübungen oder gemeinsame Aktivitäten. Wenn tiefere, unbewusste Probleme oder unverarbeitete Konflikte vorliegen, kann auch eine Paartherapie unterstützen, je nachdem, wie frisch die Beziehung ist. Auch das Einführen von regelmäßigen positiven Ritualen oder das Erinnern an die Stärken der Beziehung kann helfen, die emotionale Nähe wiederherzustellen und den Ekel zu überwinden.