Weiße Flecken im Mund: Was bedeuten sie wirklich?

Weiße Flecken im Mund, die von Ärzten Aphten genannt werden, sind wirklich unangenehm. Wir verraten dir, was sie bedeuten und was du gegen sie tun kannst.

Man sieht eine Frau mit einem offenen Mund und es geht darum, was weiße Flecken im Mund bedeuten.
Quelle: IMAGO / Zoonar

Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut und tritt auch öfter mal an unangenehmen Stellen wie dem Zahnfleisch, der Zungenspitze, dem Gaumen oder der Innenseite der Lippen auf - die Aphthe. Diese kleinen weißen Flecken im Mund haben eine faszinierende Präsenz, sie sind klein, rund oder oval und variieren in ihrer Größe zwischen einem Millimeter und beeindruckenden drei Zentimetern. Ihre Erscheinung mag unscheinbar sein, doch ihre Auswirkungen können bei wiederholtem Auftreten äußerst lästig sein. Es ist keine Seltenheit, dass jeder Fünfte mit dieser Krankheit zu kämpfen hat. Wir haben manchmal sogar das Gefühl, dass man die Krankheit riechen kann.

Doch was verbirgt sich genau hinter dem Namen ,,Aphthen"? Auf den folgenden Seiten möchten wir euch mit einer Fülle von Informationen versorgen, die euch dabei helfen, diese Krankheit besser zu verstehen...

Man sieht eine Frau, die sich den Mund zuhält und es geht um Aphthen im Mund in Form von weißen Flecken.
Quelle: IMAGO / Cavan Images

Symptome

Es gibt einige Krankheiten, die man nicht bemerkt, aber diese gehört wegen der Schmerzen nicht dazu. Die schmerzhaften Stellen sind meist rund oder oval. Erste Symptome sind Brennen oder Spannen. Nach ungefähr einem Tag röten sich die einzelnen Stellen und ein gelb-weißer Belag bildet sich. Dieser Belag ist aus Fibrin, einem faserigen Eiweiß. Die Aphthe ist meistens von einem roten Hof umgeben, woran man sie ebenfalls erkennen kann. 

Meistens treten die Aphthen in der Schleimhaut der Mundhöhle auf sowie auf der Zunge, in den weichen Teilen des Gaumens und dem Zahnfleisch. Sehr selten treten Aphthen auch im Intimbereich auf. 

Wer an Aphthen leidet, spürt oftmals Schmerzen und ein Brennen beim Kauen, Schlucken, Trinken, Zähneputzen und manchmal beim Sprechen. 

Was solltet ihr tun, wenn ihr den Verdacht auf Aphthen habt?

Man sieht den Mund und das Gesicht einer Frau und es geht um die Ursachen von Aphthen im Mund.
Quelle: IMAGO / ingimage

Ursachen für Aphten

Die genauen wissenschaftlichen Nachweise für die Ursachen von wiederkehrenden Aphthen sind bislang noch nicht eindeutig. Jedoch gibt es einige mögliche Erklärungen für die Entstehung dieser lästigen Mundgeschwüre. Eine davon ist die Vermutung, dass Verletzungen an der Schleimhaut durch eine Immunreaktion des Körpers ausgelöst werden können. Hierbei könnten verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, wie beispielsweise ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Zink, Folsäure und Vitamin B12. Auch empfindliche Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel können eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Aphthen spielen.

Es ist auch bekannt, dass wiederkehrende Aphthen familiär gehäuft auftreten können, was auf genetische Ursachen hinweist. Zusätzlich können schwankende Hormonhaushalte, ein geschwächtes Immunsystem sowie kleine mechanische Verletzungen im Mundraum das Risiko für das Auftreten von Aphthen erhöhen. Zudem können bestimmte Medikamente und eine mangelnde Mundhygiene ebenfalls zu den Auslösern gehören.

Wie erkennt man Aphthen? 

Man sieht den Mund einer Frau und es geht um die weißen Flecken Aphthen im Mund.
Quelle: IMAGO / Westend61

Erscheinungsformen

Zunächst einmal ist zwischen drei verschiedenen Formen der Aphthen zu unterscheiden:

Minor-Aphthen (Mikulicz-Aphthen)

Sie haben die Größe von Linsen und verletzen die Schleimhaut nur oberflächlich. Nach ein bis zwei Wochen sind sie wieder verheilt und hinterlassen auch keine Narben. Das ist die am häufigsten auftretende Form. 

Major-Aphthen (Sutton Aphthen)

Sie können bis zu drei Zentimetern groß werden und dringen etwas tiefer in die Schleimhäute ein. Der Heilungsprozess kann mehrere Wochen dauern und hinterlässt öfter mal Narben. Mit dieser Form müssen nur wenige Menschen kämpfen.

Herpetiforme Aphthen (Stomatitis herpetitformis)

Diese Form erscheint nur sehr selten. Die Bläschen erscheinen in Form von Herpes-Blasen und treten oft am Zungenrand oder an der Innenseite der Lippen auf. Dabei sind es viele Aphthen, die auftreten. Auch wenn "Herpes" in ihrem Namen vorkommt, hat diese Erkrankung nichts mit dem Herpes-Virus zu tun, sondern ist nur wegen der herpesartigen Form so benannt worden. 

Was sind die Ursachen für diese Erkrankung?

Eine Frau lässt sich gegen Aphten behandeln
Quelle: IMAGO / Wirestock

Die medizinische Behandlung gegen Aphten

Wer den Verdacht hat, an Aphthen erkrankt zu sein, sollte schnell einen Haus- oder Zahnarzt aufsuchen. Dieser kann im schlimmsten Fall Medikamente gegen die Entzündung verschreiben. Diese helfen vor allem gegen die Schmerzen beim Essen.

Zudem sollten die betroffenen Person auf bestimmte Lebensmittel wie Gewürze, Zitrusfrüchte, Fruchtsäfte, Alkohol, Zwieback und Brötchen vor allem währen der akuten Erkrankung verzichten. Vor allem letzteres könnte die Schleimhaut irritieren. Außerdem ist im Falle einer Erkrankung eine gründliche Mundhygiene besonders wichtig, damit sich keine weiteren Bakterien im Mundraum ausbreiten. 

Auf der nächsten Seite verraten wir euch die besten Haushaltstipps bei Aphthen!

Man sieht den offenen Mund einer Frau und es geht um Haushaltstipps bei Aphthen.
Quelle: IMAGO / McPHOTO

Natürliche Hilfe

Mit diesen Haushaltsmitteln könnt ihr die Schmerzen lindern und den Heilungsprozess auf natürliche Art und Weise beschleunigen:

Feuchter Teebeutel

Vor allem in grünem und schwarzem Tee sind Gerbsäuren enthalten, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Bereitet den Tee ganz normal zu, drückt den Teebeutel leicht aus und legt ihn für 20 Minuten in den Kühlschrank. Anschließend drückt ihr den Beutel leicht auf die betroffenen Bereiche und lasst es 15 bis 20 Minuten einwirken. Das könnt ihr zwei bis drei Mal täglich wiederholen.

Honig

Nehmt einen Teelöffel Honig und ein Viertel Teelöffel Kurkumapulver. Daraus macht ihr eine Paste, die ihr auf die mit Aphthen befallenen Stellen auftragen könnt. Auch hier müsst ihr es 15 bis 20 Minuten einwirken lassen und zwei bis drei Mal am Tag wiederholen.

Backpulver

Vermischt einen Teelöffel Backpulver mit etwas Wasser zu einer Paste und tragt die Mischung auf die betroffene Stelle auf. Die Einziehzeit beträgt 20 Minuten und sollte zwei Mal täglich wiederholt werden. Das hilft, den pH-Wert im Mund wiederherzustellen.

Teebaumöl

Schon fünf bis sieben Tropfen Teebaumöl können in ein Wasserglas gegeben werden. Mit der Mischung kann man sich zwei bis drei Mal täglich den Mund spülen; so bekämpft man die Bakterien, die sich in der Nähe der Aphthen befinden und beugt der Entstehung weiterer Bläschen vor. 

Aloe Vera

Den Saft aus der Aloe Vera Pflanze kann man auf die Aphthen auftragen und etwa eine halbe Stunde einwirken lassen. Bei einer Anwendung von drei bis vier Mal am Tag kann es den Heilungsprozess beschleunigen. 

Mehr Haushaltstipps gibt es auf der nächsten Seite!

Man sieht den Mund einer Frau und es geht um die weißen Flecken Aphthen im Mund.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Kräuter und Eis gegen die Schmerzen

Koriander

Ein Teelöffel Koriandersamen oder Korianderblätter soll mit einer Tasse Wasser in einen Kochtopf gegeben und zum Kochen gebracht werden. Die Koriandersamen bzw. die Korianderblätter werden anschließend abgeseiht und die Lösung könnt ihr täglich drei bis vier Mal benutzen, um den Mund zu spülen. Dabei sollte die Lösung circa drei Minuten lang im Mund bleiben. 

Salbei

Um die Aphthen auszutrocknen, nehmt ihr drei Teelöffel Salbeiblätter und 600 ml gekochtes Wasser und lasst die Mischung eine Viertel Stunde ziehen. Auch damit könnt ihr euch täglich vier bis fünf Mal den Mund ausspülen. 

Eiswürfel

Um die Schmerzen zu lindern, die eventuell auftreten, könnt ihr einen kleinen Eiswürfel direkt über die Wunde halten und ihn langsam schmelzen lassen. Das lindert die Schmerzen und die Reizung.

Sollten sich die Symptome nicht bessern, müsst ihr unbedingt einen Arzt aufsuchen!

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