Humana: Wer steckt hinter dem Secondhandladen?
Humana verbindet Second-Hand-Mode mit Nachhaltigkeit – doch wie nachhaltig ist das Unternehmen wirklich, und was steckt dahinter?
Second-Hand-Läden sind gerade voll im Trend! Einerseits sind die Preise meist erschwinglich, und andererseits möchten immer mehr Menschen auf Nachhaltigkeit achten. Einer der bekanntesten Namen in der Welt der Second-Hand-Mode ist Humana. Das Unternehmen hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben – ganz nach dem Motto „People to People“. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das Unternehmen: Was darf alles in die Container? Wie nachhaltig ist Humana wirklich, und wer steckt eigentlich hinter der Firma?
Wir starten auf der nächsten Seite ...
Wer steckt hinter Humana?
Hinter Humana steckt die internationale Organisation „Humana People to People“, die in den 1970er Jahren gegründet wurde. Sie hat sich das Ziel gesetzt, durch den Verkauf gespendeter Kleidung soziale Projekte weltweit zu unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf nachhaltiger Entwicklung, Bildung, Gesundheitsförderung und Armutsbekämpfung, insbesondere in Ländern des globalen Südens. Die Erlöse aus den Humana Second-Hand-Läden fließen direkt in diese Projekte und tragen dazu bei, Leben zu verbessern. Humana arbeitet offensichtlich für den guten Zweck. Es wird ein Gefühl verkauft, dass man, wenn man bei Humana einkauft oder spendet, etwas Gutes tut.
Aber tun wir das wirklich? und wo landen die Spenden von Humana?
Wo landen die Spenden bei Humana?
Jedes Jahr spenden wir Deutschen eine Million Tonnen Altkleider, die wir in Container werfen. Diese werden von der Humana Kleidersammlung GmbH eingesammelt, die nicht zu verwechseln ist mit der Humana Secondhand Vintage GmbH, welche die Shops betreibt. Leider landen auch viele kaputte Kleidungsstücke in den Containern, die aussortiert werden müssen und oft, wie vieles, was wir nicht mehr brauchen, ins Ausland verschifft werden. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Exporteur von Altkleidern. Doch leider helfen wir damit nicht immer den Menschen im globalen Süden. Stattdessen tragen wir oft zu einem Müllproblem in Ländern wie denen Afrikas bei. Die unbrauchbare Kleidung wird dort verbrannt, verschmutzt die Umwelt und belastet das Grundwasser.
Deshalb ist es wichtig zu wissen, was wir nicht in die Container werfen dürfen ...
Was darf nicht in den Humana Container?
Eigentlich sollten einige der nachstehenden Punkte klar sein. Zur Sicherheit klären wir aber noch einmal, was du nicht in den Container werfen darfst:
- verschmutzte, kaputte oder nasse Bekleidung
- Textilreste
- Schneidereiabfälle
- Bettdecken aus Hohlfasern (Polyester)
- Teppiche
- Teppichböden
- Matratzen
- defekte Taschen
Zusätzlich sollten Abfälle, Elektrogeräte, Töpfe oder andere Haushaltsgegenstände vermieden werden. Diese Gegenstände erschweren die Sortierung und können die gesamte Spende unbrauchbar machen. Außerdem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie anschließend nicht regelkonform entsorgt werden.
Diese Kleidung ist auf der anderen Seite willkommen ...
Humana – Was darf in die Container rein?
Wie wir gerade gelernt haben, ist Humana sehr davon abhängig, was wir in die Container werfen. Es ist wichtig, dass wir weder Müll noch unbrauchbare Kleidung dort entsorgen, denn sonst tun wir auch den Entwicklungsländern keinen Gefallen. Deshalb hier noch einmal zusammengefasst, was in die Container darf: Gut erhaltene Damen-, Herren- und Kinderkleidung für jede Jahreszeit, dazu Bettwäsche, Tischdecken und andere Haushaltstextilien. Schuhe, Taschen, Lederjacken oder sogar Pelze? Kein Problem! Accessoires wie Hüte, Gürtel oder Krawatten sind ebenfalls willkommen. Wichtig ist nur, dass alles sauber und noch in gutem Zustand ist – so kann es entweder weitergetragen oder recycelt werden und leistet gleichzeitig einen Beitrag für die Umwelt.
Leider gibt es immer wieder Betrüger, die sich an Altkleidung bereichern ... so erkennst du die echten Container von Humana ...
Was muss ich bei den Containern beachten?
Leider gibt es immer wieder Betrüger*innen, die sich an Altkleidung bereichern und diese beispielsweise auf Flohmärkten weiterverkaufen. Oft erkennt man die unseriösen Container nicht auf den ersten Blick – besonders, wenn man nicht weiß, worauf man achten soll. Deshalb hier die wichtigsten Hinweise: Häufig fehlen auf Werbezetteln Name und Adresse, es wird nur eine Telefonnummer angegeben – und oft erreicht man niemanden. Solche Sammler werben emotional mit Symbolen wie einem Kreuz oder einer Kirche, können aber meist nicht erklären, wo die Kleidung landet oder wofür die Erlöse verwendet werden. Seriöse Sammlungen erkennt man aber vor allem an Siegeln wie „FairWertung“ oder dem „BVSE-Qualitätssiegel“.
Alternativ kannst du die Kleidung aber auch immer in den Shops abgeben ...
Humana Berlin – Kleidung abgeben
Der Humana in Berlin ist wahrscheinlich der bekannteste Second-Hand-Laden in ganz Deutschland – und das absolut zurecht! Er hat ganze fünf Etagen, in denen man wirklich alles findet. Egal ob Alltagsklamotten, coole Vintage-Stücke, Schuhe, Taschen oder Accessoires. Man kann dort immer während der Öffnungszeiten vorbeigehen und alte Kleidung abgeben. Übrigens bekommt man für seine alte Kleidung kein Geld, weil sich das immer viele fragen. Auch gekaufte Artikel können nicht zurückgegeben werden, also überleg dir gut, was du mitnimmst.
Werfen wir aber mal einen Blick auf die Preise, die bei vielen eventuell nicht ganz der Vorstellung von Second-Hand entsprechen ...
Wie sind die Preise bei Humana?
Viele stellen sich Second-Hand wahrscheinlich so vor, dass man für ein paar Euro schöne Klamotten bekommt. Das ist bei Humana leider nicht immer der Fall. Man sollte auf jeden Fall darauf achten, ob man Vintage-Mode kauft, und auch mal in der Sale-Ecke schauen, denn Humana ist nicht so günstig, wie man es sich vielleicht wünscht. Gerade Jacken oder Mäntel, die Vintage sind, kosten oft eine ordentliche Summe. Natürlich findet man aber auch immer wieder Schnäppchen. Vor allem gibt es oft Angebote mit bis zu 50 % Rabatt – da lohnt es sich, mal vorbeizuschauen!
Wie können wir jetzt aber ein kritisches Fazit über Humana ziehen?
Kritik und Kontroversen
Trotz der positiven Aspekte gibt es auch Kritik an Humana und ähnlichen Organisationen. Einige Kritiker*innen argumentieren, dass kaputte Kleidung, die in Entwicklungsländern verbrannt wird, die Lage vor Ort nur verschlechtert und nicht, wie Humana verspricht, soziale Projekte in diesen Ländern fördert. Außerdem wird angeführt, dass der Export von Altkleidern die lokale Textilindustrie in Entwicklungsländern schädigen kann, da diese nicht mit der günstigen Second-Hand-Ware konkurrieren kann. Andere bemängeln die mangelnde Transparenz hinsichtlich der Verwendung der Erlöse und der tatsächlichen Unterstützung vor Ort.
Schließlich ist es zwar ein guter Schritt, sich von Fast Fashion zu lösen, doch auch Second-Hand-Läden wie Humana sollten nicht in ein Massengeschäft einsteigen. Andernfalls könnten sie am Ende nach ähnlichen Konzepten wie Fast Fashion arbeiten und ähnliche Folgen für Entwicklungsländer verursachen.
Wir sind an deiner Meinung interessiert ... was denkst du über Second-Hand Läden?
Was denkst du von Humana als Second-Hand Laden?