Geschlechtskrankheiten vermeiden: Das solltest du bei der Verhütung beachten

Der Liebesakt gilt als schönste Nebensache der Welt, doch sie birgt ein Gesundheitsrisiko: sexuell übertragbare Krankheiten. So schützt du dich davor:

Auch wenn manche Infektionen harmlos erscheinen, kann der richtige Schutz vor Geschlechtskrankheiten lebenswichtig sein.
Quelle: IMAGO / Zoonar

Während manche von ihnen kaum Beschwerden verursachen und einfach behandelbar sind, können andere wie das HI-Virus die nicht heilbare Erkrankung AIDS auslösen. Weiterhin können sexuell übertragbare Infektionen Komplikationen für Schwangere mit sich bringen oder, im Falle von Hepatitis, sogar das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen erhöhen. Aber keine Sorge: Wenn du dir keine Geschlechtskrankheiten holen möchtest, muss bei dir nicht automatisch Flaute im Bett herrschen. Du kannst dich durch Verhütung schützen.

In dieser Bilderstrecke zeigen wir dir, was du dabei unbedingt beachten solltest:

Kondome bieten dir neben Schutz vor Schwangerschaften auch Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Quelle: IMAGO / Zoonar

#1 Außerhalb von festen Beziehungen immer mit Kondom verhüten

Die beste Vorsorge vor Geschlechtskrankheiten bieten Kondome. Du solltest diese grundsätzlich bei One-Night-Stands und Liebesspielen verwenden, die außerhalb einer festen Beziehung stattfinden, um dich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. Selbstverständlich kannst du auch innerhalb einer festen Partnerschaft auf Kondome setzen, wenn ihr keine andere Verhütungsmethode einsetzt oder euch mit Kondomen einfach wohler fühlt.

Darüber hinaus solltest du bei der Verhütung mit Kondomen auch den nachfolgenden Punkt beachten:

Mit der richtigen Kondomgröße kannst du unbeschwert und sicher Spaß haben.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#2 Finde die richtige Kondomgröße heraus

Der Umgang mit Kondomen will gelernt sein. Denn die Größe muss stimmen, ansonsten besteht das Risiko, dass das Präservativ reißt oder abrutscht. Am wichtigsten ist die Breite des Gummis, die du meist direkt beim Kauf auf der Verpackung einsehen kannst. Kleine Pariser haben eine Breite von 47 bis 49 Millimeter, große sind bis zu 57 Millimeter breit. Männer sollten vor dem Kauf die Breite ihres besten Stücks im erigierten Zustand ausmessen. Achtet außerdem auf die Dicke der Gummis: Kondome, die eine Wandstärke von 0,1 Millimeter haben, halten auch härtere Liebesakte aus. 

Im Zusammenhang mit Kondomen gibt es einen weiteren, wichtigen Fakt, den ihr kennen und beachten solltet:

Achte darauf, dass deine Kondome noch haltbar sind und richtig gelagert wurden – so bist du auf der sicheren Seite.
Quelle: IMAGO / teamwork

#3 Kondome gehören nicht in den Geldbeutel

Kondome schützen nur dann, wenn sie richtig angewendet und aufbewahrt werden. Achte bei der Verhütung also immer auf das Haltbarkeitsdatum. Liegt das Kondom bereits darüber, solltet ihr es zur Verhütung nicht mehr benutzen, da das Material reißen kann. Auch die richtige Lagerung ist wichtig – starke Hitze und großen Druck mögen die Pariser nicht. Es ist deshalb keine gute Idee, Kondome im Geldbeutel oder in der Hosentasche aufzubewahren. Lagere die Gummis stattdessen an einem kühlen, trockenen und lichtgeschützten Ort.

Kondome können übrigens auch hier sinnvoll sein:

Auch bei anderen Formen von Sex kannst du dich mit Geschlechtskrankheiten infizieren.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#4 Schütze dich auch beim Oral- und Analverkehr

Es ist ein Mythos, dass Geschlechtskrankheiten ausschließlich beim Vaginalverkehr übertragen werden. Auch beim Oral- bzw. Anals** kannst du dir eine Geschlechtskrankheit einfangen, wenn du nicht verhütest. Zu den häufigsten Infektionen, die beim Oralverkehr von Partner zu Partner übertragen werden, gehören unter anderem Herpes simplex, Gonorrhö, humane Papillomviren und Syphilis. Falls du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du also unbedingt auch beim Oralverkehr verhüten.

Dafür gibt es neben Kondomen übrigens ein Zubehör, das sich sehr gut eignet:

Sogenannte Dental Dams schützen dich auch beim Oralverkehr vor Infektionen.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#5 Nutze beim Oralverkehr Lecktücher

Beim Orals*** kannst du als Alternative zum Kondom auch Dental Dams, die sogenannten Lecktücher, nutzen. Sie schützen dich vor möglicherweise infektiösen Körperflüssigkeiten, durch die bestimmte Geschlechtskrankheiten wie Tripper, Hepatitis A oder Herpes übertragen werden. Keine Sorge, die Tücher sind hauchdünn und stören deshalb beim Oralverkehr nicht. Und: Die Lecktücher, die du in der Apotheke oder in Drogerien kaufen kannst, gibt es ähnlich wie Kondome auch mit Geschmack.

Neben Kondomen verhindert noch ein weiteres, eher unbekanntes und zugleich unterschätztes Verhütungsmittel die Übertragung von Geschlechtskrankheiten:

So sicher wie das Kondom ist auch das Femidom, das du zum Schutz einführen kannst.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#6 Probiere Femidome aus

Mag dein Partner keine Kondome oder möchtest du als Frau selbst vorsorgen? Dann kannst du auch mit dem sogenannten Femidom verhüten. Bei einem Femidom handelt es sich gewissermaßen um das Kondom für die Frau. Es schützt ebenfalls vor Geschlechtskrankheiten und gilt als genauso sicher wie das normale Kondom. Wichtig ist, dass du das Femidom richtig bei dir einführst: Drücke die geschlossene Seite mit drei Fingern zusammen und führe sie so weit wie möglich in deine Vagina ein. Hierbei sollte die offene Seite des Femidoms außerhalb auf den Schamlippen aufliegen. Nach dem Techtelmechtel drehst du die offene Seite des Femidoms zu und ziehst es langsam heraus. Auch Femidome sollten nur einmal benutzt und nie gemeinsam mit einem Kondom verwendet werden.

Und schließlich solltest du auch den nachfolgenden Punkt in Sachen Vorsorge nicht unterschätzen:

Sauberkeit und Schutz sind das A und O für ein sicheres Vergnügen.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#7 Achte beim Benutzen von Toys auf die Hygiene

Das Schäferstündchen besteht nicht nur aus dem reinen Geschlechtsverkehr. Auch das Petting oder das gemeinsame Benutzen von Spielzeug gehört für viele Menschen zum lustvollen Liebesspiel dazu. Doch auch hier lauern Gefahren, sich mit STI anzustecken. Du solltest Schmierinfektionen vermeiden und dann, wenn du Toys mit wechselnden Personen teilst, ebenfalls Kondome benutzen. Nach dem Geschlechtsverkehr gilt es, die genutzten Spielzeuge gründlich zu reinigen.

Wenn es mit bestimmten Toys nochmals härter zugeht, ist ganz besondere Vorsicht geboten:

Mit sicheren Praktiken und sauberen Sexspielzeugen minimierst du Infektionsrisiken.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#8 Hygiene und Vorsorge beim BDSM beachten

Manche Menschen sind dem BDSM zugetan. Diese Abkürzung steht für Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism. Bei diesen meist härteren Liebespraktiken kommen meist Toys wie Fesseln, Peitschen oder Handschellen zum Einsatz, die je nach persönlicher Vorliebe sogar blutende Verletzungen verursachen können. Hier ist besondere Vorsicht geboten: Diese Utensilien sollten, wenn möglich, mit nur einer Person geteilt und vor und nach dem Gebrauch gründlich gereinigt werden. So vermeidest du das Risiko einer sexuell übertragbaren Krankheit und schützt dich darüber hinaus auch vor Infektionen wie HIV und Hepatitis, die über offene Wunden und den Kontakt mit Fremdblut übertragen werden können.

Solltest du trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal Beschwerden bekommen, dann gilt:

Keine falsche Scham – sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin bei Beschwerden.
Quelle: IMAGO / Depositphotos

#9  Lass dich auf sexuell übertragbare Erkrankungen testen

Spürst du ein Jucken im Intimbereich? Brennt es, wenn du auf Toilette gehst? Oder hast du Schmerzen beim Akt? All diese Symptome deuten auf Geschlechtskrankheiten hin. Leider sind die Anzeichen von sexuell übertragbaren Krankheiten vielseitig und nicht immer leicht zu erkennen. Manchmal verschwinden die Beschwerden nach einiger Zeit sogar wieder – die Erreger schlummern aber weiterhin in deinem Körper und schaden deiner Gesundheit. Es ist also wichtig, dass du deinen Körper gut beobachtest und bei ungewöhnlichen Veränderungen zum Arzt gehst.

Das gilt insbesondere dann, wenn du einen ungewöhnlich starken, übel riechenden oder sogar eitrigen Ausfluss bemerkst oder andere Symptome wie Brennen beim Pinkeln, Hautausschläge, grippeähnliche Beschwerden oder Schmerzen beim GV hast. Sofern der Verdacht auf eine sexuell übertragbare Krankheit besteht, kannst du dich beim Arzt oder auch beim Gesundheitsamt kostenlos testen lassen.

Schon bevor du das Ergebnis hast, solltest du auch unbedingt Folgendes tun:

Eine offene Kommunikation legt die Basis für eine sichere sexuelle Beziehung.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

#10 Sprich mit deinen Partner*innen

Auch im Hinblick auf sexuell übertragbare Krankheiten ist eine offene Kommunikation das A und O. Wenn du den Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit oder ein bestätigtes Ergebnis hast, solltest du mit deinem Partner oder deiner Partnerin sprechen. Vielleicht hat die Person ja ähnliche Symptome – in jedem Fall sollte auch sie sich untersuchen und behandeln lassen. So vermeidet ihr, dass ihr euch immer wieder gegenseitig ansteckt. Während der Zeit eurer Genesung empfehlen die meisten Ärzt*innen, zunächst auf das Schäferstündchen zu verzichten.

Und noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Sprich mit deinen Partner*innen auch generell über Verhütung und lass dich nicht zu etwas drängen, womit du dich unwohl fühlst. Beispielsweise zum GV ohne Kondom. Sei dir bewusst, dass Kondome nicht uncool sind, sondern ein Zeichen von Verantwortung für dich und andere sind.

Pinterest Pin Bei einigen Praktiken des Geschlechtsverkehrs ist das Risiko besonders hoch: