Olivia Jones: Dschungelcamp, Partner, Größe, Vermögen und Co.

Olivia Jones gilt wohl als bekannteste Dragqueen Deutschlands. Seit Jahrzehnten prägt sie nicht nur das Showgeschäft, sondern auch die Reeperbahn auf St. Pauli. Doch auch ihr Privatleben und ihre Vergangenheit sind alles andere als gewöhnlich. Stylevamp hat die Travestie-Künstlerin durchleuchtet: Das solltest du über Olivia Jones wissen!

Los geht's auf der nächsten Seite mit ihrer Kindheit:

Olivia Jones privat: „Ich war der Sohn eines Kriminellen“

Olivia Jones, geboren 1969 in Springe in der Region Hannover, heißt eigentlich Oliver Knöbel. Als Oliver sieben Jahre alt war, verließ sein Vater die Familie. Später geriet dieser durch die Unterschlagung von 1,9 Millionen Mark in den Fokus der Behörden und setzte sich daraufhin nach Brasilien ab: „Ja, plötzlich war ich der Sohn eines Kriminellen. Ich war elf und hätte damals einen starken Vater gebraucht, aber er war ein Bankräuber ohne Reue und hat unsere Familie zerstört“, berichtet die Dragqueen 2021 rückblickend im Bunte-Interview. „Da habe ich das erste Mal gemerkt, was Mobbing bedeutet.“ Das ging so weit, dass hinter seinem Rücken getuschelt wurde und Mitschüler*innen ihm vorwarfen, mit seinem Vater unter einer Decke zu stecken: „Und deswegen konnte ich ihm auch nie verzeihen.“ Selbst dann nicht, als er im Sterben lag: „Als er an Kehlkopfkrebs litt und todkrank war, hätte ich noch mal mit ihm auf dem Sterbebett sprechen können, aber ich spürte nur eine Leere in mir“. Auch seine Homosexualität wurde zum Problem, denn weder im Elternhaus noch in der Schule ging man offen damit um. „Ich habe mich immer gewundert, was das in der Gesellschaft für Hass projiziert auf einige Menschen, nur weil ich anders bin und mich anders angezogen habe als schriller Vogel“, erinnert sich Olivia Jones im RTL-Interview. 

Vor allem aber Olivers Mutter kam mit der Situation nicht klar:

Olivia Jones spricht über ihre Mutter: „Sie hat sich für mich geschämt“

Die Anfeindungen gingen so weit, dass sie auch körperlich verletzt wurde: „Ich wurde richtig von Nazis verfolgt, wurde auch schon mal blutig geschlagen vor einer Diskothek. Dann kam noch dazu, dass meine Familie mir auch gezeigt hat, dass ich als Person ihnen unangenehm bin, wenn ich mich so auslebe“, erzählt Olivia Jones 2021 im RTL-Interview. Auf die Frage, was die 55-Jährige am meisten gekränkt hat, antwortete sie im Gespräch mit Bunte: „Dass sich meine Mutter für mich geschämt hat: Sie parkte das Auto bewusst eine Straße von der Schule weg, wenn sie mich abholte. Es war die Angst, dass ich auf die schiefe Bahn gerate, die Furcht davor, was die Leute sagen“, erinnert sie sich. „Einmal sagte sie in ihrer Verzweiflung zu mir, ich wäre Abschaum. Das hat mich sehr verletzt.“ Inzwischen sei das Verhältnis zwischen Olivia Jones uns ihrer Mutter wieder gut, auch wenn es „Jahrzehnte gedauert“ hat. „Heute ist sie eine meiner besten Freundinnen. Und versteht mich. Ich habe ja nichts verbrochen damals.“ Die negativen Erfahrungen in der Kindheit haben Olivia bis heute geprägt und gestärkt. Sie sagt dazu: „Das hat mich ganz früh dazu gebracht, mit Mobbing umzugehen, sich einen dicken Panzer anzulegen. Und einfach zu sagen: Jetzt erst recht!“ Ihre Erlebnisse als Kind und Teenager veröffentlichte sie 2021 in ihrer Biografie: „Ungeschminkt. Mein schrilles Doppelleben“.

1989 zog es Oliver dann als Olivia nach Hamburg:

Olivia Jones auf St. Pauli

Schon in der Schule polarisierte Olivia Jones durch Travestie-Auftritte, doch erst durch ihren Umzug nach Hamburg konnte sie sich verwirklichen. Hier traf sie auf Ernie Reinhardt alias Lilo Wanders, die von ihrer Erscheinung beeindruckt war und ihr zu ersten Auftritten verhalf. Der internationale Durchbruch folgte 1997 in Miami, als Olivia den Titel „Miss Dragqueen of the World“ gewann – der Beginn einer vielseitigen Karriere. Inzwischen gilt sie auf St. Pauli als echte Institution und betreibt mehrere Locations auf der Reeperbahn. Darunter die Olivia Jones Bar oder Olivias Show Club. Zudem bietet sie Kult-Kieztouren an. Auch in der Musikbranche setzte sie einen Fuß: „Besser widerlich als wieder nicht“ oder „Bring Mutti mit“ setzten sich immerhin auf dem Ballermann durch. 

Dass sie das Rampenlicht liebt, zeigte sich auch durch ihre TV-Auftritte:

Oliva Jones' TV-Karriere

Olivia Jones ist inzwischen ein echter Vollprofi im TV-Business und schon seit über 20 Jahren im Geschäft. Im Laufe ihrer Karriere nahm sie bisher nicht nur an zahlreichen Shows teil, sondern etablierte sich inzwischen auch als erfolgreiche Moderatorin. Vor allem zu Beginn ihrer Karriere war sie häufig Gast in Talkshows. „Mittlerweile ist daraus ein Unternehmen geworden, in dem ich Wirtin, Moderatorin, Mutti, Kieztour-Guide und Galionsfigur bin. Deshalb Multifunktionstranse“, erklärt Olivia selbst. Eine Übersicht über ihre wichtigsten Shows der letzten Jahre siehst du hier:

• Big Brother (2002)
• Frauentausch (2007)
• Das perfekte Promi-Dinner (2007, 2009)
• 5 gegen Jauch (2013)
• Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! (2013)
• Grill den Henssler (2013)
• Circus Halligalli (2013)
• Ich bin ein Star – Die Stunde danach (2018–2019)
• Queen of Drags (2019)
• Joko & Klaas gegen ProSieben (2020)
• Promi Big Brother – Die Late Night Show (2021)
• Schlag den Star (2021)
• Ich bin ein Star – Die Stunde danach (seit 2022: Moderation)
• Hot oder Schrott – Promi Spezial (2022)
• Das große Promi-Büßen (seit 2022: Moderation)
• Viva la Diva – Wer ist die Queen? (2022)
• Denn sie wissen nicht, was passiert (2023)
• Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! Die gnadenlose Wochenbilanz (2024)
• Die Reality Awards (2024: Moderation)

Besonders geprägt hat sie ein Format:

Olivia Jones im Dschungelcamp

Im Januar 2013 nahm Olivia Jones an der siebten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ teil und belegte dort den zweiten Platz. Nach der Show sagte sie RTL: „Die größte Herausforderung war für mich hier als Olivia reinzugehen und vor allem auch Olivia zu bleiben. Das war schon sehr hart mit dem Makeup hier bei den Temperaturen und der ewigen Nachschminkerei und mit dieser Perücke. Das war die Herausforderung, und die ist mir glaube ich geglückt!“ Und auch über 10 Jahre später ist sie noch stark mit der Show verbunden. Seit 2022 moderiert sie gemeinsam mit Angela Finger-Erben die „Stunde danach“ – ein Format, in dem frühere Kandidat*innen und Promis direkt nach Ausstrahlung von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ in den Austausch gehen. 

Bei den vielen Shows verdient sie sicherlich nicht schlecht:

Wie hoch ist das Vermögen von Oliva Jones?

Als wohl bekannteste Dragqueen Deutschlands dürfte es Olivia Jones finanziell eigentlich nicht schlecht gehen. Tatsächlich wird ihr Vermögen laut Vermögenmagazin auf rund vier Millionen Euro geschätzt. Diese Summe erschließt sich nicht nur aus ihren Fernsehauftritten, sondern auch aus ihrem erfolgreichen Unternehmertum. Ebenso die Verkäufe ihrer zwei Bücher und ihrer Songs fließen in ihr Vermögen mit ein. Außerdem war sie bereits Werbefigur von Marken wie Penny oder Leerdammer. 

Wie sieht es privat bei der Dragqueen aus?

Hat Olivia Jones einen Partner?

Schon früh erkannte Olivia Jones, dass sie auf Männer steht. Doch hat die Dragqueen einen Freund? Bereits 2021 verriet sie im Interview mit „t-online“: „Mindestens seit 15 Jahren bin ich Single. Und meine längste Beziehung? Die hat drei Jahre gehalten.“ Doch einsam fühlt sie sich trotzdem nicht, „ganz im Gegenteil“. Sie habe „ein tolles Team und „viele Künstler“ um sich herum. Auf ihre „bunte Olivia-Jones-Familie“, wie sie es nennt, ist sie stolz. Eine Beziehung passt da nicht rein. „Das ist nichts für mich. Wenn ich das vor 30 Jahren schon gewusst hätte, da wäre mir einiges erspart geblieben – und auch anderen“, sagte sie 2020 der dpa in Hamburg. Sie setzt viel Wert auf ihre Freiheiten und hat außerdem einen speziellen Lebenswandel. „Und auch diese ganzen Kompromisse in einer Beziehung. Ich bewundere das sehr, wenn das funktioniert. Ich habe ja schon Schwierigkeiten, mit mir selber diese ganzen Kompromisse zu finden.“ Ganz ausschließen will sie eine Beziehung aber nicht: „Auf der Suche bin ich längst nicht mehr. Aber die Hoffnung habe ich trotzdem nicht vollständig aufgegeben. Ich weiß zwar, dass ich kein Beziehungsmensch bin, aber vielleicht funktioniert es trotzdem irgendwann noch einmal.“

Wie sieht sie eigentlich aus, wenn sie nicht als Olivia Jones unterwegs ist?

Olivia Jones ohne Make-up, Perücke und Brüste: So sieht sie ungeschminkt aus

Wenn Olivia Jones sich abschminkt und die Brüste abnimmt, kommt Oliver zum Vorschein. Doch was unterscheidet diese zwei Persönlichkeiten? „Das kann man schwer trennen. Viele denken immer, Olivia ist eine Kunstfigur, aber das stimmt nicht. Sie ist ein Teil von mir: die extrovertierte, weibliche Seite von Oliver. Deswegen verschwimmt das. Ich schminke mich und werde zu Olivia: Das ist dann vom Effekt her ähnlich wie bei einem Clown, der seine Pappnase aufsetzt“, erklärt die 55-Jährige und ergänzt: „Olivia hat ab dann auch eine gewisse Narrenfreiheit, kann sich Dinge trauen, die sich Oliver nie trauen würde und dürfte. Sobald ich mich abschminke, bin ich wieder Oliver. Das hat mit Schizophrenie nichts zu tun, das läuft alles automatisch.“

Was hat sie eigentlich schon an sich machen lassen?

Olivia Jones und ihre Schönheits-OPs

Wie oft hat sich die Travestie-Künstlerin eigentlich schon unters Messer gelegt? „Ich dachte immer, ich habe gar nicht so viel an mir machen lassen. Dann habe ich angefangen, für das Buch alle Eingriffe zu sammeln, und plötzlich wurde das zu einer never ending story“, erzählt sie 2021. 

Mit ihren Schönheitssingriffen geht Olivia Jones ziemlich offen um. Sie sei zwar nicht süchtig, aber „wenn man etwas optimieren kann, dann bin ich auch immer ganz vorne dabei. Wichtig ist mir die Transparenz. Ich finde Leute albern, die so tun, als hätten sie nichts machen lassen – dabei sieht man ihnen sofort an, dass sie sich unters Messer gelegt haben. [...] Das finde ich absurd und bescheuert. Zu seinen Operationen sollte man stehen!“ Sie selbst ließ sich im Alter von 30 Jahren das erste Mal Botox spritzen. Dies wiederholt sie seitdem alle vier Wochen. Aber sie warnt auch vor der Beauty-Industrie: „Es muss deutlich mehr über die Gefahren aufgeklärt werden. Es darf nicht immer nur heißen: Du kannst dir das operieren lassen“. Vor allem „gefährliche Eingriffe sind tabu“. Sie findet: „Diese Arschimplantate sind furchtbar. Oder der operative Eingriff, bei dem die Rippen entfernt werden, damit eine Wespentaille à la Sophia Wollersheim entsteht. Das geht gar nicht. Finger weg von allem, was irreparabel ist.“

Tatsächlich gab es in ihrem Leben einen wichtigen Eingriff:

Olivia Jones' Größe: Deshalb ließ sie sich die Beine verkürzen

2017 verriet sie dem stern, dass sie sich einer komplizierten Operation unterzogen hatte. Denn mit einer stattlichen Größe von 2,01 Metern – ganz ohne High Heels – war die Travestie-Künstlerin etwa 30 Zentimeter größer als die durchschnittliche Frau in Deutschland. Ein Umstand, der ihr zu schaffen machte: „Ich hatte bei Selfies eine Körperhaltung wie eine Giraffe am Trinkloch“, berichtete sie damals. So unterzog sich die bekannte Hamburger Kiez-Mutti einer vierstündigen Operation, bei der ihr aus beiden Oberschenkeln jeweils ein Stück Knochen entfernt wurde. Seitdem geht sie mit sechs Zentimetern weniger durchs Leben. Damit erledigte sich auch gleich ein anders Problem: „Durch meine unterschiedlich langen Beine hatte ich eine schiefe Hüfte und seit Jahren Rückenschmerzen, gegen die ich starke Mittel nehmen musste. Ich habe zuletzt bei meinen Kieztouren jeden Schritt gespürt.“ Ein weiterer Vorteil: „Ich passe jetzt zur Not auch mal in einen normalen Flugzeugsitz, in ein normales Bett, muss nicht mehr ständig den Kopf einziehen, wenn ich durch Türen gehe.“