Gesundheitsmythen: Welche stimmen und welche nicht?
Alle Jahre wieder - die gut gemeinten Ratschläge:
Immer wieder verfolgen uns die gleichen gut gemeinten Ratschläge wie "Iss nicht zu viel Eier". Aber warum eigentlich? Gewisse Studien haben dafür gesorgt, dass wir bei bestimmten Dingen ein schlechtes Gewissen bekommen. Und Mythen halten sich sehr hartnäckig - obwohl sie teilweise einfach nur an den Haaren herbeigezogen sind.
Aber welche Gesundheitsmythen sind eigentlich wahr und welche nicht?
1. "Ein Apfel am Tag erspart dir den Arztbesuch."
In anderen Worten: An apple a day keeps the doctor away. Das amerikanische Sprichwort müsste jedem bekannt sein. Der Forscher Matthew Davis vom Dartmouth Institute for Health Policy wollte wissen, was an der Aussage dran ist und führte eine Studie durch: Von 8400 Teilnehmern verzehrten 10 Prozent täglich einen Apfel und 33 Prozent derjenigen, die keinen Apfel aßen, mussten innerhalb eines Jahres keinen Arzt aufsuchen. Demnach scheint es keinen Zusammenhang zwischen dem Genuss eines Apfels und der Gesundheit zu geben.
2. "Trink weniger Kaffee."
Jeder kennt es: Angeblich entzieht Kaffee dem Körper Wasser, wodurch das Herz belastet wird. Aber Wissenschaftler der Universität Harvard und Singapur fanden etwas Gegenteiligeres heraus: Für das Herz sei es gesund, jeden Tag mindestens drei bis fünf Tassen zu trinken. Erst ab neun Tassen würde das Risiko eines Herzinfarktes steigen.
3. "Der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste."
Diese Aussage ist eindeutig falsch. Es ist einfach nur wichtig, dass der Körper mindestens zwei bis vier Stunden nach dem Zubettgehen ruhen kann. Denn erst in der Tiefschlafphase regeneriert sich das Immunsystem. Die zweite Schlafhälfte sorgt dann dafür, dass das Gehirn wieder aktiver wird und der Blutdruck steigt.
4. "Setz dich gerade hin."
Ganze Generationen mussten sich diese Zurechtweisung schon anhören. Dennoch ist die ideale Sitzhaltung, dass die Füße am Boden stehen und die Wirbelsäule nach hinten geneigt ist. Dadurch werden sowohl die Bandscheiben als auch die Lendenwirbel geschont. Und zwischendurch immer ein wenig hin und her laufen, dann geht nichts schief.
5. "Treib endlich mehr Sport."
Meistens reicht es schon aus, wenn man sich ein wenig mehr bewegt - man muss nicht gleich zum Superstar-Athleten aufsteigen. Forscher empfehlen, sich innerhalb einer Woche mindestens 150 Minuten zu bewegen (z.B. Spazieren gehen, im Garten arbeiten). Dadurch wird das Herz-Kreislauf- und Immunsystem gestärkt und das Risiko auf Diabetes gesenkt.
6. "Vegetarier leben länger."
Es wird gerne behauptet, dass die Lebenszeit von Fleischessern geringer ist als die von Vegetariern. Aber eine Studie hat ergeben, dass eine pflanzliche Kost die Lebenserwartung nicht beeinflussen kann. Das Risiko für gesundheitliche Erkrankungen ist gleich hoch. Es wird empfohlen, zwischen 300 bis 600 Gramm Fleisch in der Woche zu essen - und einfach auf eine ausgewogene Ernährung zurückzugreifen.
7. "Putze gleich nach dem Essen deine Zähne.
Das ist grundlegend falsch: Zahnmediziner empfehlen, sich mindestens zweimal am Tag die Zähne zu putzen - mindestens eine halbe Stunde nach dem Essen. Wenn man zu häufig seine Zähne schrubbt, so kann das den Zahnschmelz abtragen, was Karies fördert. Eigentlich wird empfohlen, sich sogar vor dem Essen die Zähne zu putzen, sodass das Fluorid der Zahncreme vor Säure schützt.
8. "Magnesium lindert Muskelkater."
Der Mineralstoff entspannt tatsächlich die Muskulatur, muss aber vorbeugend eingenommen werden. Dennoch kann er keine Gewebe-Risse reparieren. Aber ein Geheimtipp: Bei starkem Muskelkater einfach eine Tasse Essiggurkenwasser trinken und der Schmerz wird nach und nach gelindert.
9. "Iss bloß nicht zu viele Eier."
Eier waren für den Cholesterinspiegel schon immer der Staatsfeind Nummer 1. Es hieß, dass die Eier eine Gefahr für Herz und Gefäße seien - was auf Dauer zu einem Herzinfarkt führe. Aber US-Experten sehen nach einer Studie nun nicht mehr die Gefahr, dass Cholesterin in den Lebensmitteln unbedingt etwas Schlechtes ist. Angeblich drosselt ein natürlicher Schutzmechanismus die Produktion.
10. "An der Luft heilt die Wunde besser."
Das haben uns unsere Eltern schon von klein auf eingetrichtert, aber das Gegenteil ist der Fall. Die Wunden heilen besser, wenn sie mit einem Pflaster abgeklebt werden, da so die Blutung gestillt wird. Außerdem wird die Wunde vor Bakterien und Keimen geschützt, die sich andernfalls feucht-fröhlich dort ablagern.