Blutungen in der Schwangerschaft: Worauf könnten sie hindeuten?
Meist sind sie ungefährlich!

Du hast gerade erst erfahren, dass du schwanger bist und freust dich natürlich riesig über dein kommendes Baby. Doch dann bemerkst du etwas Blut in deiner Unterhose und bekommst Panik. Kein Wunder, denn die Tage sollte man, wenn man schwanger ist nicht mehr bekommen. Die meisten Frauen denken dann sofort an eine Fehlgeburt, denn vor allem in den ersten Wochen ist die Schwangerschaft noch nicht so sicher.
Doch wir versichern dir, du kannst dich beruhigen. Blutungen in den ersten Schwangerschaftswochen sind nichts ungewöhnliches. Sie treten bei etwa 20% aller Frauen auf. Du solltest jedoch zur Sicherheit immer einen Arzt kontaktieren.
Im Weiteren kannst du lesen, welche Ursachen Blutungen in der Schwangerschaft haben können.

Blutungen in de ersten Schwangerschaftshälfte
Kleine Verletzungen:
In der Schwangerschaft verändert sich nicht nur der Bauch, aber auch die weiblichen Geschlechtsteile. Das Gewebe wird besser durchblutet und aufgelockert. Da kann es auch leicht zu Rissen oder kleinen Verletzungen der Schleimhaut kommen, die zum Beispiel durch Geschlechtsverkehr verursacht werden können. Sie sind nicht weiter schlimm und heilen in der Regel selber ab. Im Einzelfall muss das Gefäß vom Arzt verödet werden.
Hormonelle Schwankungen:
Da sich vor allem am Anfang der Schwangerschaft der Hormonpegel noch nicht eingependelt hat, kann es auch mal zu hormonbedingten Blutungen kommen. Diese kommen vor allen in den ersten Wochen vor und sind meistens rund um den eigentlichen Mentruationstermin zu beobachten. Meist sind es auch nur leichte Schmierblutungen. Manchmal wird der Frauenarzt das Gelbkörperhormon Progesteron verschreiben, um die Hormonlage zu stabilisieren.

Fehlgeburt:
Wenn du allerdings neben leichten Blutungen auch noch Schmerzen im Unterleib verspürst, können dahinter auch erste Gründe stecken. Es können auch Krämpfe vorkommen, was ein erster Indiz auf eine Fehlgeburt ist. Bei diesen Symptomen solltest du nicht warten und so schnell wie möglich deinen anvertrauten Gynäkologen aufsuchen.
Eileiterschwangerschaft:
Vielleicht hat du schon ein Mal von Fällen gehört, wo der Fötus nicht in der Gebärmutter herangewachsen ist. Dieses Phänomen nennt man extrauterinen Schwangerschaft. Die befruchtete Eizelle kann sich dabei an anderen Stellen, wie zum Beispiel an der Bauchwand oder im Eileiter einnisten. Zusätzlich zu den Blutungen treten oft starke Schmerzen auf. Dann heißt es: schnell den Arzt oder die Frauenklinik aufsuchen, denn diese Art von Schwangerschaften können lebensbedrohlich sein. In den Meisten Fällen muss der Fötus entfernt werden.

Blutungen in der zweiten Schwangerschaftshälfte
Blutungen sind in er zweiten Schwangerschaftshälfte viel seltener, jedoch haben sie auch oft gravierendere Ursachen. Im Weiteren siehst du, welche das sein können.
Plazenta praevia:
Diese Komplikation hat mit der Lage der Plazenta zu tun. Wenn die Plazenta ungünstig, zum Beispiel in der Nähe des Muttermundes liegt, kann es zu Blutungen kommen. Diese werden vor allem durch physische Anstrengung ausgelöst. Meist ist die Ursache Sport oder Geschlechtsverkehr. Frauen mit dieser Erkrankung wird daher geraten, sich zu schonen und auf Anstrengung und Verkehr zu verzichten. Manchmal wird auch ein Krankenhausaufenthalt in Betracht gezogen.

Plazentaablösung:
Im Normalfall löst sich die Plazenta erst bei der Geburt. Eine vorzeitige Plazentaablösung ist daher ein absoluter Notfall. Dabei löst sich der Mutterkuchen von der Gebärmutterwand noch vor der Geburt des Babys. Sie wird immer von starken Schmerzen, Blutungen und einem steinharten Bauch begleitet. Grund kann zum Beispiel eine Verletzung in Bauchregion sein, die zum Beispiel durch einen Autounfall oder einen Schlag in den Bauch entstanden ist. Wenn eine vorzeitige Plazentaablösung festgestellt wurde ist ein sofortiger Kaiserschnitt nötig, da es für Kind und Mutter lebensgefährlich werden kann.

Zeichnungsblutung:
Jetzt mal wieder weg von diesen düsteren Prognosen, denn sogar in der zweiten Schwangerschaftshälfte können Blutungen auftreten, die keine gefährlichen Ursachen haben. Um den Geburtstermin herum, kann eine sogenannte Zeichnungsblutung auftreten, die allerdings völlig normal ist. Der Muttermund öffnet sich nach und nach und verursacht deshalb eine Blutung. Also nichts, weswegen man sich Sorgen machen sollte. Wenn die Blutung allerdings aus diesem Grund deutlich vor dem errechneten Geburtstermin auftritt, droht eventuell eine Frühgeburt. Diese kann zum Beispiel durch eine Infektion verursacht werden.
Daher gilt die wichtigste Regel: Falls du nicht sicher bist, lieber ein Mal mehr den Arzt aufsuchen.