6 unkomplizierte Möglichkeiten, hormonfrei zu verhüten
Bye bye Pille, wir werden dich nicht vermissen!
Viele Frauen, die jahrelang die Pille genommen haben, fragen sich angesichts der in letzter Zeit immer wieder aufgegriffenen Debatte 'Pille – ja oder nein', ob es nicht einen hormonfreien, aber zugleich unkomplizierten Weg gibt, um zu verhüten. Vor allem die Tatsache, dass das Hormonpräparat in die natürlichen Abläufe unseres Körpers eingreift, gibt vielen zu denken – auch dir?
Wir zeigen dir die 6 gängigsten Möglichkeiten hormonfreier Verhütung – mit allen Vor- und Nachteilen. Welchen Weg du letzten Endes wählst, bleibt dir überlassen, aber ganz bestimmt fällt es dir mit dem richtigen Wissenshintergrund ein wenig leichter ...
#1: Kondom
+ Vorteile:
Kondome sind neben der Pille das wohl beliebteste Verhütungsmittel, da sie nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor Infektionen und Krankheiten schützen. Außerdem zählen sie zu den 'spontaneren' Vertretern unter den Verhütungsmitteln, die nur bei Bedarf schützen und ansonsten nicht in deinen Alltag eingreifen.
- Nachteile:
Beim Überziehen kann bekanntermaßen viel schiefgehen und außerdem wird diese kurze 'Sicherheits-Unterbrechung' von vielen als störend empfunden – wie das Kondom selbst beim eigentlichen Akt von einigen Männern auch.
#2: Kondom für die Frau
Das Kondom für die Frau gleicht einem 'normalen' Kondom, jedoch ist es etwas weiter und hat einen zweiten biegsamen Ring am geschlossenen Ende, mithilfe dessen es eingesetzt wird. Der äußere Ring ist von außen sichtbar und wird nach dem Verkehr einige Mal gedreht, damit nichts ausläuft.
+ Vorteile:
Auch das Kondom für die Frau schützt vor Geschlechtskrankheiten und Infektionen und ist ebenso spontan einsetzbar wie das 'Original'. Kleiner Bonus: Es ist eventuell weniger störend, da es schon früher eingesetzt werden kann.
- Nachteile:
Diese Verhütungsmethode bietet, gerade für Neulinge, noch mehr Fehlermöglichkeiten als das eigentliche Kondom. Außerdem verrutscht es leichter und macht sich beim Verkehr durch leichtes Knistern bemerkbar.
#3: Kupferspirale
Die Kupferspirale (nicht zu verwechseln mit der Hormon-Spirale) ist ein T-förmiger, mit Kupfer umwickelter Kunststoffkörper, der vom Frauenarzt eingesetzt wird. Am unteren Ende der Spirale sitzt ein kleiner Nylondraht, der Kontrolle und Entfernen erleichtert. Durch das Kupfer werden Spermien von der Eizelle ferngehalten und im gleichen Zug eine Einnistung verhindert, falls diese doch befruchtet wird.
Ähnlich funktioniert die sogenannte Kupferkette.
+ Vorteile:
Die Kupferspirale bleibt für einen relativ langen Zeitraum wirksam: Normalerweise beträgt dieser drei bis fünf Jahre. Außerdem macht auch sie spontanen Verkehr jederzeit möglich.
- Nachteile:
Viele Frauen empfinden das Einsetzen und die Tage danach als äußerst schmerzhaft. Außerdem können sich Menstruationsbeschwerden verschlimmern, weshalb die Spirale eher keine Lösung für dich ist, wenn du in der Hinsicht sowieso schon geplagt bist. Weitere Nachteile: Gerade am Anfang, wenn der Nylonfaden sich noch nicht richtig gelegt hat, ist er eventuell für deinen Partner spürbar; und außerdem schützt diese Methode dich nicht vor Krankheiten.
#4: Chemische Verhütungsmittel
Zäpfchen, Tabletten, Gels oder Cremes – die Liste an chemischen Möglichkeiten der Verhütung ist lang. Sie werden vor dem eigentlichen Akt verwendet und wirken spermizid, das bedeutet also, sie hemmen deren Beweglichkeit.
+ Vorteile:
Relativ spontaner Verkehr ist hier möglich; außerdem wird erneut nur bei Bedarf verhütet.
- Nachteile:
Die Benutzung ist meist etwas umständlich und kann Wartezeiten beinhalten, die als störend empfunden werden. Außerdem gilt diese Verhütungsmethode oftmals nicht als ausreichend sicher und sollte mit einer anderen kombiniert werden. Wenn du empfindlich bist, können die Cremes oder Gels auch deine Schleimhäute reizen, was sich für dich unangenehm anfühlen kann; auch Entzündungen können unter Umständen entstehen. Und last but not least bist du auch hier nicht vor Geschlechtskrankheiten geschützt.
#5: Diaphragma/Pessar
Das Diaphragma ist ein etwa handtellergroßer, biegsamer Ring, der mit einer Gummimembran bespannt ist und nach dem Einführen den Muttermund verschließt. Es empfiehlt sich, einen chemischen Schutz hinzuzunehmen, der maximal zwei Stunden vor dem Akt aufgetragen wird. Danach darf das Diaphragma frühestens nach acht Stunden wieder entfernt werden.
+ Vorteile:
Spontan und nur bei Bedarf zur Stelle – die Vorteile liegen auf der Hand.
- Nachteile:
Einsetzen, Auftragen des Verhütungsgels und Einsetz- und Entfernungszeit sind relativ kompliziert. Je nach anatomischer Voraussetzungen findet das Diaphragma außerdem bei manchen Frauen nicht ausreichend viel Halt. Und außerdem schützt es dich nicht vor Krankheiten und Infektionen.
#6: Portiokappe
Die Portiokappe ist eine kleine Silikon- oder Latexkappe, die ähnlich wie das Diaphragma wirkt, aber etwas fester sitzt. Auch sie verschließt den Muttermund und wird im Voraus eingeführt. Sie wird ebenfalls in Kombination mit einem Verhütungsgel verwendet, dessen Bestimmungen (Wartezeit vor dem Einsetzen und nach dem Entfernen) eingehalten werden müssen.
+ Vorteile:
Gleiches wie beim Diaphragma: Spontan einsetzbar und nur bei Bedarf zu nutzen!
- Nachteile:
Ebenfalls ähnlich wie beim Diaphragma: Auch hier ist die große Fehlermenge ein Nachteil, ebenso wie die Tatsache, dass die Kappe aus anatomischen Gründen nicht immer fest genug sitzt. Die Kappe kann außerdem verrutschen und schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten.