Wechseljahre: Das sind die Symptome, Phasen und die Dauer

Die Wechseljahre – eine Phase des Umbruchs, die mit unterschiedlichen Beschwerden einhergehen kann. Wir geben einen Überblick, wie du gegensteuern kannst.

Die Wechseljahre bedeuten einen Umbruch im Leben einer Frau.
Quelle: IMAGO / Westend61

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Übergang im Leben einer Frau, der durch das Nachlassen der Hormonproduktion in den Eierstöcken gekennzeichnet ist. Der Fachbegriff für die Wechseljahre lautet Klimakterium und umfasst die Zeit vor und nach der Menopause, also der letzten Monatsblutung. Diese Phase bringt eine Reihe von körperlichen und emotionalen Veränderungen mit sich. Sie können ganz schön herausfordernd sein, aber es gibt einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst.

Hier erfährst du mehr über die Symptome, Phasen und die Dauer der Wechseljahre, um besser vorbereitet zu sein und gezielt Unterstützung zu finden.

Hitzewallungen können in manchen Situationen den Alltag beeinträchtigen.
Quelle: IMAGO / Paul von Stroheim

#1 Symptom: Hitzewallungen

Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Symptomen der Wechseljahre. Du kannst plötzlich ein intensives Wärmegefühl verspüren, oft begleitet von Schwitzen und Herzklopfen. Diese Episoden können kurz oder langanhaltend sein und mehrmals täglich auftreten. Hitzewallungen können die Lebensqualität beeinträchtigen, da sie oft unangenehm und störend sind. Was gut hilft, ist leichte Kleidung aus atmungsaktiven Materialien zu tragen und Ventilatoren zu nutzen, um die Symptome zu lindern. Zudem können regelmäßige, kühle Duschen und das Trinken von kaltem Wasser helfen, die Hitze schneller abzubauen. Das Führen eines Tagebuchs über die Häufigkeit und Intensität der Hitzewallungen kann dir helfen, Muster zu erkennen und effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Wenn du stark darunter leidest, kann dein Arzt eventuell mit Medikamenten gegensteuern. 

Leider kommen diese Hitzewallungen nicht nur tagsüber vor, auch nachts haben viele Frauen damit zu tun, was uns zum nächsten Symptom führt.

Nachts nicht schlafen zu können, wirkt sich oft auf unsere Energie über den ganzen Tag hinweg aus.
Quelle: IMAGO / HalfPoint Images

#2 Symptom: Schlafstörungen

Schlafstörungen sind ein weiteres häufiges Symptom der Wechseljahre. Vielleicht hast du Schwierigkeiten, durchzuschlafen, oder wachst mitten in der Nacht häufig auf. Diese Probleme können durch nächtliche Hitzewallungen und hormonelle Veränderungen verursacht werden, die den Schlafrhythmus stören und zu unruhigem Schlaf führen. Schlafmangel kann deine Tagesenergie und Stimmung negativ beeinflussen, was zu zusätzlichem Stress und erhöhter Reizbarkeit führen kann. Daher können regelmäßige Schlafgewohnheiten und entspannende Abendrituale besonders hilfreich sein, um deine Schlafqualität zu verbessern. Ein ruhiges Schlafzimmer, das frei von Störfaktoren wie Lärm und Licht ist, kann ebenfalls zur Förderung eines besseren Schlafs beitragen. Eventuell können ein kühlendes Kissen oder eine kühle Schlafumgebung , ebenfalls hilfreich sein, um die nächtlichen Hitzewallungen zu mildern. 

Hitzewallungen und wenig Schlaf, schlagen auf das Gemüt, keine Frage. Erschwerend kommt noch ein weiteres Symptom dazu, was dir manchmal den Alltag erschweren kann.

Mal himmelhoch jauchzend, mal betrübt - Stimmungsschwankungen kennen viele Frauen schon als PMS Symptom, in den Wechseljahren kommen diese auch oft vor.
Quelle: IMAGO / Zoonar II

#3 Symptom: Stimmungsschwankungen

In den Wechseljahren können Stimmungsschwankungen auftreten. Vielleicht erlebst du plötzlich Reizbarkeit, Traurigkeit oder Angst ohne klaren Grund. Diese emotionalen Veränderungen sind häufig auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen. Die hormonellen Veränderungen können die Neurotransmitter im Gehirn beeinflussen, was zu einem Ungleichgewicht in der Stimmung führen kann. Psychologische Unterstützung, Bewegung und Stressmanagement können dir helfen, deine Stimmung zu stabilisieren. Entspannungsübungen und das Führen eines Tagebuchs über deine Gefühle können ebenfalls nützlich sein. Der Austausch mit anderen Frauen, die ähnliche Erfahrungen machen, kann dir helfen, dich weniger alleine zu fühlen. In manchen Fällen kann auch eine gezielte Therapie, wie kognitive Verhaltenstherapie oder Gesprächstherapie, helfen, emotionale Herausforderungen besser zu bewältigen und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln.

Stimmungsschwankungen und Hormone schlagen nicht nur aufs Gemüt, sondern auch auf den Körper. Das macht sich oft auf der Waage bemerkbar.

Das Gewicht verändert sich bei vielen Frauen im Laufe der Wechseljahre.
Quelle: IMAGO / Zoonar

#4 Symptom: Gewichtszunahme

Gewichtszunahme kann ebenfalls ein Problem sein. Der Rückgang der Hormonproduktion kann deinen Stoffwechsel verlangsamen, was zu einer Gewichtszunahme führen kann. Diese Veränderung kann besonders herausfordernd sein, da der Körper in dieser Phase tendenziell Fett leichter speichert und Muskelmasse abbaut. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind wichtig, um dein Gewicht im Griff zu behalten und gesund zu bleiben. Zusätzlich kann es helfen, dich von einem Ernährungsberater beraten zu lassen, um eine auf deine Bedürfnisse zugeschnittene Diät zu entwickeln.  Auch solltest du auf Krafttraining setzen, um Muskelmasse aufzubauen und den Stoffwechsel anzukurbeln.

Die gravierendste körperliche Veränderung in den Wechseljahren ist jedoch die Veränderung des Zyklus.

Die Regelmäßigkeit im Zyklusgeschehen ist mit der Menopause oft vorbei.
Quelle: IMAGO / Michael Gstettenbauer

#5 Symptom: Zyklusveränderungen

In den Wechseljahren kann es zu unregelmäßigen Menstruationszyklen kommen. Du kannst erleben, dass deine Blutungen häufiger oder seltener auftreten, dass die Dauer und Intensität der Menstruation variieren oder dass du plötzlich stärkere oder schwächere Blutungen hast. Diese Veränderungen sind auf den allmählichen Rückgang der Hormonproduktion in den Eierstöcken zurückzuführen, was den Menstruationszyklus beeinflusst. Im Verlauf der Wechseljahre kann es schließlich zu einem vollständigen Ausbleiben der Menstruation kommen. Dies markiert das Ende der fruchtbaren Jahre und die vollständige Umstellung des Hormonhaushalts. Der Zyklus kann für mehrere Monate oder sogar Jahre unregelmäßig bleiben, bevor die Menstruation endgültig ausbleibt. 

Bevor es allerdings zum Ausbleiben der Regel kommt, kommen schon früher Veränderungen auf dich zu. Denn die erste Phase der Wechseljahre beginnt bei vielen schon um das 40. Lebensjahr.

Schon Jahre bevor die Regel endgültig ausbleibt, spüren viele Frauen Veränderungen in ihrem Körper.
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Erste Phase: Perimenopause

Die Perimenopause beginnt mehrere Jahre vor der Menopause und ist durch unregelmäßige Menstruationszyklen und erste Symptome der Wechseljahre gekennzeichnet. In dieser Übergangsphase sinkt die Hormonproduktion der Eierstöcke allmählich, was zu ersten Anzeichen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen führen kann. Diese hormonellen Veränderungen können sich auch in der Menstruation widerspiegeln, mit häufigen Schwankungen in der Dauer, Intensität und Regelmäßigkeit der Blutungen. Während dieser Zeit können die Blutungen sowohl stärker und länger als auch schwächer und kürzer werden, was zusätzlichen Stress und Unsicherheit verursachen kann. Diese körperlichen Veränderungen sind ein Hinweis darauf, dass sich dein Körper auf die Menopause vorbereitet.

Am Ende dieser Phase beginnt die Menopause mit einem wichtigen Merkmal.

In der Menopause sind bei vielen Frauen die Symptome am stärksten, doch du kannst gegensteuern.
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Zweite Phase: Menopause

Die Menopause ist der Punkt, an dem deine Menstruation für mindestens 12 Monate ausbleibt. Dieser Zeitpunkt markiert das Ende der fruchtbaren Jahre und die vollständige Umstellung deines Hormonhaushalts. Die Menopause tritt meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf und signalisiert einen bedeutenden Übergang in deinem Leben. Während dieser Phase können viele Frauen verschiedene körperliche und emotionale Veränderungen erleben, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Leidest du stark unter den Symptomen, sprich mit deinem Arzt. Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen und eine offene Kommunikation mit deinem Arzt können dir helfen, den Übergang zur Menopause besser zu bewältigen und mögliche gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen.

Hast du die Menopause hinter dich gebracht, beruhigt sich das Hormonchaos oft ein wenig. Dennoch solltest du weiterhin auf bestimmte Dinge achten.

Nach der Menopause beruhigt sich dein Hormonhaushalt wieder, und bei vielen Frauen werden die Symptome weniger.
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Dritte Phase: Postmenopause

Die Postmenopause beginnt nach einem Jahr ohne Menstruation und kann bis ins hohe Alter andauern. In dieser Phase sind viele Symptome der Wechseljahre oft abgeklungen, doch einige langfristige gesundheitliche Risiken wie Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können bestehen bleiben. Der Rückgang des Östrogenspiegels erhöht das Risiko für diese gesundheitlichen Probleme, weshalb regelmäßige Checks besonders wichtig sind. Dazu gehören regelmäßige Knochendichtemessungen und Herz-Kreislauf-Untersuchungen, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Ebenso kann das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum einen positiven Einfluss auf deine langfristige Gesundheit haben.

Die Dauer der gesamten Wechseljahre ist individuell, dennoch gibt es Richtwerte, an denen du dich orientieren kannst.

Obwohl die Dauer individuell ist, dauern die Wechseljahre im Schnitt vier bis fünf Jahre.
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Durchschnittliche Dauer

Die Wechseljahre dauern in der Regel etwa vier bis fünf Jahre, wobei die Perimenopause mehrere Jahre vor der Menopause beginnen kann. Die Dauer und Intensität der Symptome variieren von Frau zu Frau und hängen von individuellen Faktoren ab, wie genetischen Prädispositionen, Lebensstil und allgemeiner Gesundheit. Ein gutes Verständnis der eigenen Symptome kann dir helfen, Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden zu ergreifen und dir gegebenenfalls rechtzeitig medizinische Unterstützung zu suchen. Auch der Austausch mit anderen Frauen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten, um diese Lebensphase besser zu bewältigen.

Auch wenn diese Zeit für viele Frauen sehr intensiv ist, kannst du einiges machen, um die Zeit einfacher für dich zu gestalten.

Die Wechsljahre sind eine Zeit voller Umbrüche, das muss nichts schlechtes sein.
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Das kannst du tun

Du bist den Symptomen der Wechseljahre nicht hilflos ausgeliefert, es gibt einiges, was du tun kannst, um sie abzumildern. Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, um deinen Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Regelmäßige Bewegung hilft, Gewicht zu kontrollieren und die Stimmung zu verbessern. Stressmanagement durch Entspannungsübungen und ausreichend Schlaf kann Symptome lindern. Bei belastenden Beschwerden ist es ratsam, ärztliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Außerdem kann der Austausch mit anderen Frauen und regelmäßige Gesundheitschecks deine Lebensqualität erheblich verbessern. 

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