Gemüse auf dem Balkon anbauen: Was geht, was nicht geht

Wer keinen Garten hat, kann sein Gemüse problemlos auf dem Balkon anbauen. Welche Sorten geeignet sind und welche Fehler man vermeiden muss, steht hier.

Gemüse lässt sich auch auf dem Balkon anbauen.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Im Zuge des Urban Gardening Trends entdecken immer mehr Menschen den eigenen Balkon als Anbaufläche für Pflanzen, Gemüse und Kräuter wieder. Klar, denn es macht schließlich nicht nur Spaß, den eigenen Anbauten beim Wachsen zuzusehen, der Aufwand wird im gleichen Zug auch noch belohnt: Was direkt vom Balkon auf den Teller kommt, ist garantiert ungespritzt, gesund und umweltfreundlich. Es gibt erstaunlich viel Gemüse, das man auf dem Balkon anbauen kann, doch es gibt auch einige Fehler, die man vermeiden muss. Alles kein Hexenwerk – es ist erstaunlich leicht.

Was geht überhaupt auf dem Balkon?

Sogar Zucchini kann sich für den Balkonanbau eignen.
Quelle: IMAGO / Zoonar

Welche Sorten wachsen auf dem Balkon?

Viele Balkone sind nach Süden ausgerichtet und eignen sich daher besonders gut für wärmeliebende Pflanzen wie:

  • Tomaten
  • Zucchini
  • Auberginen
  • Paprika
  • Chili
  • Gurken

Auf solchen Balkonen kann die Aufzucht ab frühestens April beginnen. Beachte auch, dass Zucchinipflanzen ziemlich groß werden, sie sollten nur auf großen Balkons angebaut werden, die dafür etwa einen Quadratmeter Platz haben.

Das geht auf schattigen Balkons:

Auch für schattige Balkons eignen sich bestimmte Gemüsesorten.
Quelle: IMAGO / robertkalb photographien

Gemüse für schattige Balkons

Wenn dein Balkon eher schattig liegt, kannst du zum Beispiel dieses Gemüse anbauen:

  • Radieschen
  • Erbsen
  • Rote Bete
  • Kohlrabi
  • Mangold
  • Rauke
  • Salat

Hier sollte man bis Mai warten, bis man mit dem Anbauen beginnt.

Da auf den meisten Balkonen aus Platzgründen eher kompakt angebaut werden muss, eignen sich spezielle Saaten, deren Sorten auch auf dem Balkon gedeihen können. 

Und noch ein besonders beliebtes Gemüse eignet sich überraschend gut für den Balkon!

Das ist es und das brauchst du dafür:

Kartoffelanbau auf dem Balkon gelingt mit Pflanzsäcken.
Quelle: amazon.de
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Kartoffeln auf dem Balkon anbauen

Ja, du liest richtig: Auch Kartoffeln lassen sich auf dem Balkon ziehen, sogar erstaunlich gut! Du kannst sie in einen Kübel pflanzen oder eine spezielle Pflanztasche nutzen. Die hat den großen Vorteil, dass du ganz bequem und ohne große Buddelei ernten kannst. Wichtig ist, dass das Gießwasser gut abfließen kann, sonst droht Staunässe und die leckeren Knollen verderben. Ein großer Topf oder ein Mörtelkübel eignen sich aber auch. Wichtig ist, dass du genug Tiefe hast, da die Kartoffeln unterirdisch wachsen.

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Was muss man bei Balkongefäßen noch beachten?

Auf die richtigen Gefäße kommt es beim Balkonanbau an.
Quelle: IMAGO / Westend61

Die richtigen Gefäße

Für Kräuter eignen sich schon Gefäße ab 15cm Durchmesser, für Gemüse muss es natürlich etwas mehr sein: Paprika und Chili sollten beispielsweise ab einer Größe von 10 Litern, Tomaten ab 20 Liter und Zucchini ab 40 Litern angepflanzt werden. Grundsätzlich gilt: Je größer das Gefäß, in dem du deine Pflanze anbaust, desto größer kann sie auch werden. Achte außerdem darauf, dass deine Säcke, Kübel oder Kästen kippsicher und windfest sind. 

Zucchini-Tipp für ganz Pragmatische: Du kannst sie auch direkt in einen Sack Erde pflanzen, so wie du ihn gekauft hast. Einfach oben aufschneiden und schauen, ob Gießwasser abfließen kann, um Staunässe zu vermeiden.

Wichtige Pflegetipps:

Auch Balkongemüse braucht Pflege.
Quelle: IMAGO / Achille Abboud

Worauf muss beim Balkonanbau außerdem geachtet werden?

Pflege: Wenn du verwelkte Blüten und braune Blätter an deinen Pflanzen bemerkst, solltest du diese entfernen.

Sauerstoff: Ab und an empfiehlt es sich, die verdichtete Erde deiner Pflanzen zu lockern, damit Sauerstoff zu den Wurzeln gelangen kann. 

Umtopfen: Wenn deine Pflanzen eine gewisse Größe erreicht haben, musst du sie gegebenenfalls umtopfen. Platzprobleme kannst du unter Umständen eindämmen, wenn du vertikal gärtnerst, das heißt, deine Anbauten mit Blumenampeln, Etageren oder Rankhilfen verankerst. 

Schutz vor Wind und Wetter: Außerdem muss das Gemüse gut geschützt sein. Besorge dir eine Markise, einen Windschutz oder einen Sonnenschirm, um deine Pflanzen vor übermäßiger Sonne, starkem Wind und Regen abschirmen zu können.

Folgende Fehler gilt es zu vermeiden:

Die Auswahl der richtigen Erde ist wichtig für den Balkonanbau.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Fehler #1: Billige Erde

Geht es um die Erde, in die man sein zukünftiges Gemüse pflanzt, sind viele Menschen erstaunlich wahllos – was soll da auch groß den Unterschied machen? Falsch! Wer die billige Erde nimmt, tut sich und seinen Pflanzen keinen Gefallen. Oft sieht man den Ärger schon nach kurzer Zeit, wenn sich ein Schimmelteppich im Topf bildet. Da kann auch das Hausmittel Zimt nichts mehr retten. Also lieber in eine hochwertige Gemüseerde investieren, anstatt die Ernte zu riskieren.

Zur Zucht von Planzen aus Samen sollte man zuerst zur Anzuchterde greifen – die hat weniger Nährstoffe und überfüttert das zarte Gewächs nicht. Man stopft einem Baby ja auch kein Schnitzel mit Pommes in den Mund.

Für fertige Pflanzen gibt es spezielle Balkonerde und eine Vielfalt anderer Möglichkeiten. Wichtig ist auch das Düngen, denn die Erde im Topf laugt nach einer Weile aus. Anweisungen dazu finden sich auf der Verpackung der jeweiligen Erde.

Vermeide auch diesen Fehler:

Balkongemüse will richtig gegossen werden.
Quelle: IMAGO / Westend61

Fehler #2: Falsches Gießen

Wie auch im Garten oder in der Wohnung bedeutet Gießen nicht einfach nur, beliebig Wasser auf die Pflanzen zu kippen. Will man effizient und wachstumsfördernd wässern, muss man ein paar Dinge wissen.

So ist es etwa sinnvoll, gleich am Morgen zu gießen. Zum einen verdunstet in den frühen Stunden das Wasser noch nicht, wie es in der Mittags- und Nachmittagshitze der Fall wäre. Zum anderen ist bis zur Nacht alles Wasser von Blättern, Blüten und Stengeln getrocknet, sodass es während der Nacht nicht zu anhaltender Feuchtigkeit und eventuellem Schimmel kommt.

Für die meisten Pflanzen gilt es, Staunässe zu vermeiden. Gieße also nie zu viel und beachte, dass das überschüssige Wasser abfließen kann.

Tipp: Wenn du die Möglichkeit hast, nutze Regenwasser zum Gießen, das mögen die Pflanzen lieber als Leitungswasser.

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Auch das ist wichtig:

Der Platz- und Lichtbedarf der Pflanzen sind zu beachten.
Quelle: IMAGO / Westend61

Fehler #3: Zu wenig Platz

Anfangs kann man sich ganz schön verschätzen, was den Platzbedarf der Gemüsepflanzen angeht. Und später ist man überrascht, welche Ausmaße manche Pflanzen annehmen können. Auf jeder Samenpackung gibt es nicht ohne Grund Hinweise, welche Abstände man zwischen den Samen einhalten soll. Auch wenn man auf dem Balkon eventuell ein Auge zudrücken kann und muss, sollte man sich in etwa nach diesen Werten richten, sonst hat man keine gute Ernte zu erwarten. Generell empfiehlt es sich, zum Balkonanbau au kleinere Sorten zurückzugreifen, also etwa die Mini-Snackgurke statt der normalen Salatgurke, um nur ein Beispiel zu nennen.

Weitere Tipps:

Der Balkonanbau wird ein Erfolg, wenn man ein paar Dinge beachtet.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Abschließende Tipps

Es gibt natürlich noch weitere Faktoren, von denen der Ernteerfolg auf dem Balkon abhängt. Achte zum Beispiel darauf, dass keine Pflanzen der prallen Sonne ausgesetzt sind, die es nicht vertragen. Hinweise dazu gibt es immer auf der Saatgutpackung. Auch die Häufigkeit, Menge und Art der Düngung können von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich sein. Manche sind genügsam, andere sind Starkzehrer. Auch hier sei auf die Packung verwiesen.

Und noch ein Tipp um den Ertrag zu erhöhen: Immer fleißig ernten! Lässt man die Früchte zu lange hängen, glaubt die Pflanze, ihr Job sei erledigt. Erntet man aber immer, werden auch ordentlich Früchte nachwachsen. Das freut die Pflanze und dich!

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StyleVamp 05.02.2025 15:18
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